Intensivierung des Kampfs gegen geschlechtsspezifische Gewalt in portugiesischsprachigen afrikanischen Ländern (PALOP-TL) durch abgestimmte Prüfungen

von: Osvaldo Rudloff Pulgar
Die Organisation der Obersten Rechnungskontrollbehörden der portugiesischsprachigen Länder (vom Portugiesischen kurz „OISC-CPLP“) hat mit Unterstützung des von der Europäischen Union finanzierten Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) „Multicounty Public Financial Management“ (vom Portugiesischen kurz „Pro PALOP-TL“) und in Zusammenarbeit mit dem Programm zu guter Finanzverwaltung in Mosambik der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) am 2. Dezember 2024 erfolgreich die abgestimmte Wirtschaftlichkeitsprüfung zu geschlechtsspezifischer Gewalt (vom Portugiesischen kurz „CAGBV“) vom Stapel gelassen. Das internationale Seminar, das von der ORKB Kap Verde ausgerichtet wurde, stellte für die gemeinsamen Maßnahmen der ORKB der portugiesischsprachigen Länder – Angola, Kap Verde, Guinea-Bissau, Mosambik, São Tomé und Príncipe sowie Timor-Leste (vom Portugiesischen kurz „PALOP-TL“) – zur Bekämpfung des allgegenwärtigen Problems der geschlechtsspezifischen Gewalt einen wichtigen Meilenstein dar.

Mit der Durchführung von abgestimmten Prüfungen zu geschlechtsspezifischer Gewalt zielt die CAGBV darauf ab, die Kompetenzen der ORKB im Bereich der Förderung von Geschlechtergleichstellung und Frauen zu stärken. In Anbetracht der alarmierenden Verbreitung geschlechtsspezifischer Gewalt in der Region, die von der Weltbank hervorgehoben wurde, ist diese Initiative ein entscheidender Schritt zur Schaffung gerechterer und gleichberechtigterer Gesellschaften. Die Prüfung liefert nicht nur Informationen für die politische Entscheidungsfindung, sondern dient auch als wertvolle Ressource für zivilgesellschaftliche Organisationen, die sich im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt engagieren.
Im Anschluss an die Auftaktveranstaltung nahmen die Prüfteams an einer viertägigen Schulung teil, um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu verbessern. Die Veranstaltung befasste sich mit zwei grundlegenden Aspekten: Sensibilisierung für geschlechtsspezifische Fragen und Vertiefung der Prüfungsverfahren.
Das Programm der Veranstaltung zu geschlechtsspezifischen Fragen erstreckte sich über mehrere thematische Diskussionsrunden. Zu Beginn wurde ein umfassender Überblick über die Fortschritte bei der Achtung der Frauenrechte gegeben, wobei Geschlechtergleichstellung aus globaler und afrikanischer Sicht betrachtet wurde und sowohl Erfolge als auch verbleibende Hindernisse aufgezeigt wurden. Anschließend wurden die Auswirkungen und Folgen geschlechtsspezifischer Gewalt erörtert, wobei die Komplexität des Problems und die Notwendigkeit koordinierter Maßnahmen unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse schutzbedürftiger Bevölkerungsgruppen hervorgehoben wurden. Es folgten Diskussionen über geschlechtergerechte Budgetierung, in denen die Rolle der geschlechtsspezifischen Haushaltsplanung für die Verbesserung der Lebensqualität von Frauen und die Bedeutung der Einbeziehung geschlechtsspezifischer Aspekte in den gesamten Budgetzyklus hervorgehoben wurden. Den Abschluss der Veranstaltung bildete eine Diskussionsrunde, die sich mit den institutionellen Reformen befasste, die zur Förderung der Geschlechtergleichstellung in Obersten Rechnungskontrollbehörden erforderlich sind. Darüber hinaus bot die Schulung praktische Orientierungshilfen für die Durchführung der Prüfung, unter anderem für die Entwicklung von Arbeitsplänen, die Datenerhebung und -analyse sowie die Erstellung von Berichten. Die Teilnehmenden hatten auch Zugriff auf spezifische Tools und Methoden für die Bewertung öffentlicher Maßnahmen im Zusammenhang mit geschlechtsspezifischer Gewalt.

Es ist wichtig, zu betonen, dass zur Ergänzung der Theorie mehrere praktische Aktivitäten durchgeführt wurden, zum Beispiel Analysen realer geschlechtsbezogener Fälle, Debatten und Gruppendiskussionen zu relevanten Themen, wie der Bedeutung zivilgesellschaftlicher Beteiligung an Prüfungsverfahren, den Herausforderungen bei der Umsetzung öffentlicher Maßnahmen unter Berücksichtigung einer Geschlechterperspektive und bewährten Verfahren bei geschlechtsbezogenen Prüfungen. Die Kombination aus Theorie und Praxis in der ACVBG-Schulung war von grundlegender Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Teams die notwendigen Fähigkeiten zur Durchführung qualitativ hochwertiger geschlechtsbezogener Prüfungen erwerben.
Die CAGBV, die sich vom letzten Quartal 2024 bis zum ersten Quartal 2026 erstreckt, ist in fünf Phasen unterteilt: Ausbau der Sachkompetenzen, Planung, Durchführung, Konsolidierung und Verbreitung der Ergebnisse. Die Abschlussberichte, sowohl die nationalen als auch die konsolidierten, werden der Politik und Programmgestaltung evidenzbasierte Erkenntnisse liefern.
Mit dieser abgestimmten Maßnahme demonstrieren die ORKB der PALOP-TL-Ländergruppe ihr Engagement für die Förderung der Geschlechtergleichstellung und der Rechenschaftspflicht. Von der CAGBV werden wertvolle Erkenntnisse erwartet, die zur Entwicklung wirksamer Strategien und Programme im Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt in den portugiesischsprachigen Ländern beitragen werden.