Beurteilung der norwegischen Unterstützung für die Anpassung an den Klimawandel in Entwicklungsländern: eine Wirtschaftlichkeitsprüfung

von Yngvild Herje Arnesen und Tom Næss, Oberste Rechnungskontrollbehörde Norwegen
Hintergrund
Der Klimawandel hat bereits schwerwiegende Folgen für Entwicklungsländer. Mit dem im Jahr 2015 verabschiedeten Übereinkommen von Paris verpflichteten sich Norwegen und andere Industriestaaten dazu, Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in Entwicklungsländern zu unterstützen.
Norwegen stellte bislang den Großteil seiner Klimafinanzierung für Klimaschutzinitiativen zur Verfügung. Auf der COP26 in Glasgow im Jahr 2021 verpflichtete sich Norwegen jedoch, seine staatliche Entwicklungshilfe für die Anpassung an den Klimawandel bis 2026 zu verdreifachen. Es erreichte dieses Ziel im Jahr 2023 und stellte NOK 3,2 Milliarden für Anpassungsinitiativen zur Verfügung. Etwa 40 Prozent dieser Mittel flossen in den Landwirtschaftssektor; 60 Prozent gingen an afrikanische Länder. Fast 50 Prozent der Mittel wurden über multilaterale Organisationen bereitgestellt.
Risiken im Zusammenhang mit der raschen Aufstockung der Finanzierung
Die Oberste Rechnungskontrollbehörde Norwegen sah Risiken im Zusammenhang mit der raschen Aufstockung der Mittel für die Anpassung an den Klimawandel und beschloss, eine Wirtschaftlichkeitsprüfung durchzuführen. Die Risiken bezogen sich auf die Einstufung von Projekten als Klimaanpassungsprojekte, die Projektgestaltung, die Nachverfolgung der Anpassungsergebnisse und darauf, inwieweit die Unterstützung die meistgefährdeten Gruppen erreicht.
Bei der Ausarbeitung der Prüfung ließ sich das Prüfteam von Prüfungen der ORKB Dänemark(1), Finnland(2) und USA(3), vom IDI-Programm zur Anpassung an den Klimawandel, von Bewertungen der Evaluierungsabteilungen von Entwicklungsagenturen in Dänemark(4), Deutschland(5) und den Niederlanden(6) sowie von Forschungsergebnissen inspirieren.
Die Prüfung wird derzeit durchgeführt; der dazugehörige Bericht soll im 4. Quartal 2025 veröffentlicht werden.
Prüfungsfragen und Länderschwerpunkt
Ziel der Prüfung ist es, zu beurteilen, ob das Außenministerium (AM) und die norwegische Agentur für Entwicklungszusammenarbeit (Norad) die Entwicklungshilfe für die Anpassung an den Klimawandel im Einklang mit parlamentarischen Beschlüssen und den Annahmen leisten, dass die Hilfe die Anpassungsfähigkeit erhöht und die Anfälligkeit für den Klimawandel in Entwicklungsländern verringert. Die Prüfung umfasst drei Hauptfragestellungen.
Die erste Prüfungsfrage bezieht sich darauf, wie das AM die Anpassungsunterstützung strategisch verwaltet. Wir prüfen, ob das AM seine Unterstützung koordiniert und ob es über angemessene Informationen über die von ihm finanzierten Projekte verfügt. Dazu gehört auch die Frage, ob es dem norwegischen Parlament genaue Berichte vorlegt, unter anderem über das Ausmaß der Anpassungsunterstützung unter Verwendung der „Rio-Marker“ des OECD-Komitees für Entwicklungshilfe(7). Wir prüfen auch die Nachverfolgung der Anpassungsunterstützung des AM für multilaterale Organisationen wie den Green Climate Fund (GCF) und das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP).
Die zweite und dritte Prüfungsfrage beziehen sich auf die Planung, Nachverfolgung und Ergebnisse einer Auswahl von mit norwegischen Mitteln finanzierten Anpassungsprojekten in Malawi und Mosambik.
Das Prüfteam beschloss, sich hauptsächlich auf ein Land, Malawi, zu konzentrieren, um den Landeskontext bei der Bewertung besser berücksichtigen zu können. Malawi war der zweitgrößte Einzelempfänger von Anpassungsunterstützung im Zeitraum 2015–2023.

Die Dokumentation der ausgewählten Projekte wird analysiert, um zu beurteilen, ob sie Ergebnisse im Sinne einer besseren Anpassungsfähigkeit an den Klimawandel erzielt haben und ob die Planung sowie Nachverfolgung der Projekte durch das AM und Norad zu guten Ergebnissen geführt haben. Das Prüfteam besuchte Malawi, besichtigte Projektstandorte und befragte relevante Stakeholder.

Diese Analyse wird durch eine Beurteilung einer begrenzten Anzahl von Projekten in Mosambik (das ebenfalls in großem Umfang Mittel für Anpassungsmaßnahmen erhält) ergänzt.
Die wichtigsten Methoden der Prüfung sind Dokumentenanalysen, Interviews, Vor-Ort-Besuche und deskriptive Statistik. Es wurde eine Referenzgruppe bestehend aus Forscherinnen und Forschern gebildet, die einen Beitrag zum Projekt leisten soll.
Wenn Sie mehr über die Prüfung erfahren möchten, wenden Sie sich bitte an das Projektteam: Yngvild Herje Arnesen, YHA@riksrevisjonen.no